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Kündigungsgespräche – niemals am Freitag!

Kündige niemals an einem Freitag

Kündigungsgespräche – kaum eine Führungskraft führt sie gerne.

Aber sie gehören zu den Aufgaben einer Führungskraft dazu. 

Neben der Form, den Inhalten und dem Umgang mit den Reaktionen der Gekündigten stellt sich einer Führungskraft auch die Frage:

An welchem Tag führe ich das Kündigungsgespräch?

Und viele entscheiden sich für den falschen…

 

An welchem Tag soll ein Kündigungsgespräch geführt werden?

Kündigungsgespräche sollten niemals an einem Freitag, bzw. an einem Tag vor einem Feiertag geführt werden, denn

  1. hat der gekündigte Mitarbeiter während des Wochenendes keine Möglichkeit wichtige Fragen zu klären und kann auch keine anwaltliche Beratung erhalten und
  2. kann sich daraus für das Folgegespräch in der Folgewoche eine emotional aufgeladene Gesprächsatmosphäre entwickeln, da sich die Emotionen über das Wochenende aufstauen und dann im Gespräch (dem 1. Gespräch nach der Kündigung) entladen.

Möchten Sie den Artikel lieber als Video genießen? Dann habe ich eine Zusammenfassung als Video für Sie vorbereitet 🙂
Ansonsten wünsche ich viel Spass beim Lesen.

Warum spielt der Wochentag bei der Kündigung eine Rolle?

Stellen wir uns vor, einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin wird am Freitagnachmittag gekündigt.
Dann ist folgendes wahrscheinlich…
 
  • Der/die Mitarbeitende wird während des Kündigungsgesprächs Fragen haben, die von der Führungskraft nicht beantwortet werden können. Also muss Mitarbeitende drei Tage lang schmoren, bevor eine Klärung in Angriff genommen werden kann
  • Gespräche mit Anwalt und/oder Betriebsrat sind so kurzfristig kaum noch möglich. Die rechtlichen Fragen, die oft sehr wichtig sind, bleiben tagelang unbeantwortet. Schlimmer noch: Es kann oft noch nicht einmal ein Termin für ein Gespräch vereinbart werden – also muss Mitarbeitende bis Montag warten, um zu erfahren, wann überhaupt eine rechtliche Beratung stattfinden kann
  • Wird die Mitarbeiterin von der eigenen Familie zu Hintergründen der Kündigung gefragt, kann sie diese kaum beantworten
  • Das Wochenende der Mitarbeiterin ist von Ängsten, Unsicherheit und Sorgen geprägt
  • Aufgrund des menschlichen Verhaltensmusters, uns in Situationen, in denen uns Informationen fehlen, immer das schlimmste Szenario auszumalen, erlebt der Mitarbeiter Horrortage (eine sehr gute Lektüre hierzu ist das Buch Anleitung zum Unglücklichsein von Paul Watzlawick).
  • Also wird gegoogelt, wie mit der Kündigung umzugehen ist – und so wie wie einer Google-Suche nach Krankheitsursachen (die meistens nur die allerschlimmsten Vermutungen bestätigen und nahezu niemals beruhigend wirkt) kann beim Mitarbeiter ein völlig falsches Bild zur Kündigung und seinen Ansprüchen entstehen
  • In letzter Konsequenz kommt der Mitarbeiter, aufgrund der Horrorszenarien und Google-Recherchen, am Montag mit einem Arsenal an Gegenargumenten und Kritik auf die Führungskraft zu, mit denen die Führungskraft völlig überfordert ist

Oder kurz gesagt:

Aus Respekt vor den Mitarbeitenden
ist eine Kündigung am Freitag
(oder einem Tag vor einem Feiertag) nicht akzeptabel!

 
Deswegen ist jeder Tag besser für ein Kündigungsgespräch geeignet als der Freitag!
Junge Frau sitzt an heimischem Schreibtisch

Kündigungen am Freitag verursachen unnötige Sorgen und Ängste

Warum kündigen Führungskräfte gerne Freitags?

Da ein Kündigungsgespräch für (nahezu) alle Führungskräfte ein unangenehmes Gespräch ist – und die meisten Menschen unangenehme Aufgaben gerne so lange vor sich herschieben, bis sie handeln müssen – warten auch viele Führungskräfte bis Freitag ab.

Dann stellen sie fest:

“Mist, es ist Freitag und ich muss die Kündigung noch diese Woche aussprechen. Mein Chef wird mich am Montag fragen, ob die Kündigung durch ist und dann muss ich “ja” sagen können. Also gut, dann führe ich das Gespräch am Freitag um 15 Uhr. Danach gehe ich ins Wochenende und kann mich von dem Stress des Gesprächs erholen.”

Vom Standpunkt der Führungskraft ein nachvollziehbares Vorgehen.

Leider aber auch komplett respektlos gegenüber den Gekündigten. 

Für die Führungskraft ist NACH dem Gespräch meistens das “Problem” erledigt. Zumindest vorerst – bis dann am Montag der Folgewoche ein Folgegespräch stattfindet.

Für die gekündigte Person beginnt jedoch in dem Moment das Problem!

Und sie hat keine Chance um kurzfristig professionelle Unterstützung mittels Beratung durch Betriebsrat, Arbeitnehmervertretung, Gewerkschaft oder Anwalt zu erhalten (siehe oben).

Welche Themen können beim Kündigungsgespräch zu unbeantworteten Fragen führen?

Als Führungskraft sollten wir Kündigungsgespräche sehr gut vorbereiten. Es gibt viele Dinge, die zu beachten sind. Vor allem ist die menschliche Psychologie zu berücksichtigen, da wir in Stress- und Schocksituationen oft nur noch wenige Informationen aufnehmen können.

Und für die meisten Mitarbeitenden ist ein Kündigungsgespräch ein Schock!

Mitarbeiterin sitzt nach Kündigung besorgt blickend an einem Tisch

Aus Respekt sollten Freitags keine Kündigungen ausgesprochen werden

Folgende Fragen können (unter anderem) oft nicht sofort von der Führungskraft beantwortet werden, falls sie sich nicht professionell vorbereitet:

  • Wann erfolgt die Rückgabe von Firmeneigentum (Smartphone, Laptop, PKW, etc.)?
  • Werden Überstunden, Urlaubsansprüche, etc. ausbezahlt?
  • Wer kommuniziert die Kündigung an Kollegen und Kunden?
  • Wie wird die Kündigung kommuniziert?
  • Bis wann liegt das Arbeitszeugnis vor und wer erstellt es?
  • Welche Sondervereinbarungen wurden mit der Mitarbeiterin getroffen, die bei einer Kündigung berücksichtigt werden müssen?
  • Kann und soll der Mitarbeiter weiterarbeiten und wenn ja, in welchem Umfang? Welche Aufgaben sollen nicht mehr wahrgenommen werden?
  • Gibt es eine Outplacement-Unterstützung?
  • Werden die rechtlichen Vorgaben zur Kündigung berücksichtigt?

Und vieles mehr.

Es ist immer wieder verblüffend – besser gesagt: schockierend – wie unvorbereitet Führungskräfte in Kündigungsgespräche gehen. Eine enge Abstimmung mit HR und Personal ist VOR dem Gespräch unbedingt notwendig.

An welchem Tag sollte ein Kündigungsgespräch stattfinden?

Die Frage des besten Tages für ein Kündigungsgesprächs ergibt sich schon daraus, dass die Kündigung keinesfalls an einem Freitag ausgesprochen werden sollte.

Wenn möglich, ist die erste Wochenhälfte für Kündigungsgespräche zu bevorzugen. Dann haben Führungskraft, Mitarbeitende, HR/Personal genügend Möglichkeiten, direkt nach dem ersten Kündigungsgespräch offene Fragen zu klären und weitere Maßnahmen in die Wege zu leiten.

 
 

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