Stille Macht: Introvertierte Führungskräfte

Zählen Sie zu den schüchternen und zurückhaltenden Personen?

Haben Sie Zweifel, ob Sie als introvertierter Mensch das Zeug zur Führungskraft haben? 

Wenn ja, ist dieser Artikel genau für Sie!

Ich zeige Ihnen, wie Sie als introvertierte Person Führungsverantwortung übernehmen und Ihre Stärken nutzen können, um erfolgreich zu sein. Damit Sie Ihre Träume als Führungskraft verwirklichen können.

• Schüchternen Person fällt es viel schwerer, sich selbst als Führungskraft zu sehen.
• Ständige Selbstzweifel und Unsicherheiten hindern viele Introvertierte daran, ihre Träume und Ziele zu verfolgen.
• Selbst Angebote zur Beförderung werden von Introvertierten oft ausgeschlagen, weil sie glauben, nicht dafür geeignet zu sein – obwohl sie es wären!

Was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass Ihre Schüchternheit und Zurückhaltung eine Stärke ist?

Vor meiner Coaching Karriere habe ich viele unglaublich gute, angesehene und erfolgreiche Führungskräfte kennengelernt, die sehr introvertiert waren. Und gerade deswegen erfolgreich waren und sind.

Wollen Sie wissen, was Sie tun können?

Folgende 5 Tipps werden Ihnen als introvertierter Person dabei helfen, Ihre beruflichen Ziele zu verfolgen und zu erreichen. Ob als ExpertIn, Führungskraft, oder auch ganz ohne Karriereambitionen.

Falls Sie lieber ein Video ansehen möchten, statt den Artikel zu lesen, dann finden Sie in diesem YouTube Video eine Zusammenfassung des Artikels:

1. Erkennen und akzeptieren Sie sich selbst

Sie sind wie Sie sind!

In einer Welt, die oft die Vorzüge extrovertierter Eigenschaften betont, ist es für Sie als introvertierte Führungskraft von entscheidender Bedeutung, sich selbst zu akzeptieren.

Wer sagt, dass “extrovertiert” besser ist als “introvertiert”?

In dem Moment, in dem Sie sich nicht mit scheinbaren Extrovertierten vergleichen, sondern zu sich selbst stehen, haben Sie die größte Hürde bereits überwunden.

Es gibt kein Richtig oder Falsch!

Als introvertierte Führungskraft ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass Ihre ruhige und zurückhaltende Natur kein Makel ist.

• Erkennen Sie, dass Sie eine einzigartig Fähigkeit und eine Fülle von Potenzial besitzen.
• Erkennen Sie Ihre Grenzen und setzen Sie klare Prioritäten.
• Als introvertierte Person hat man oft ein tieferes Bedürfnis nach persönlichem Raum und Erholung. Achten Sie darauf, dass Sie sich die Zeit nehmen. Das wird Ihnen helfen, Ihre Energie und Konzentration auf die Bereiche zu lenken, in denen Sie am effektivsten sind.
• Erkennen Sie die Stärke der Introversion und vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten.
• Jede Führungspersönlichkeit hat ihre eigenen Vorzüge. In dem Moment, in dem Sie sich selbst erkennen und akzeptieren, können Sie Ihre einzigartigen Stärken zum Vorschein bringen. 

Seien Sie stolz darauf, eine introvertierte Führungskraft zu sein.

Ihre ruhige Stärke und Ihre Fähigkeit, tief zu reflektieren, sind Qualitäten, die die Welt braucht. 

2. Lernen Sie, sich zu vernetzen – und introvertiert zu bleiben

Erfolg benötigt andere Menschen.

Das gilt für uns alle. Für Introvertierte, Extrovertierte und alle drumherum.

Vernetzen Sie sich daher aktiv!

Aber nicht einfach so!

Finden Sie die für Sie passenden Netzwerk-Gelegenheiten.

• Suchen Sie nach kleineren, fokussierten Veranstaltungen oder Arbeitsgruppen, bei denen Sie Menschen mit ähnlichen Interessen treffen.
• Solche Umgebungen sind oft weniger überwältigend und bieten eine bessere Möglichkeit, sich mit anderen auf einer tieferen Ebene zu verbinden.
• Gehen Sie auf die Menschen zu, die ebenfalls ruhig sind. Sie kennen doch den Spruch “Unter Blinden ist der Einäugige König” – gehen Sie den ersten Schritt auf andere Menschen zu, wenn diese noch ruhiger sind als Sie!
• Suchen Sie sich als nächstes Personen, die etwas extrovertierter sind. 

Der Turbo für’s Netzwerken von Introvertierten…

…schaffen Sie sich eine unterstützende Community.

Bauen Sie Ihr eigenes Netzwerk auf, das aus Menschen besteht, die Sie verstehen und unterstützen.

Suchen Sie nach Gleichgesinnten. Ob in Fachverbänden, Online-Foren oder Mentorenprogrammen.

Eine vertrauensvolle Gemeinschaft kann Ihnen nicht nur wertvolle Unterstützung bieten, sondern auch dabei helfen, selbstbewusster und komfortabler beim Netzwerken zu werden.

Seien Sie geduldig und beharrlich. Das Netzwerken ist eine Fähigkeit, die Zeit braucht, um sich zu entwickeln.

Akzeptieren Sie, dass es manchmal unangenehm sein kann und dass nicht jede Begegnung zu einer tiefen Verbindung führt. Wenn es nicht klappt, liegt es zu 99% NICHT an Ihnen.

Aber sobald Sie merken, dass Sie Netzwerke aufbauen können, werden Sie mehr Selbstvertrauen im Umgang mit anderen gewinnen. 

Extrovertierte machen sich keine Gedanken, wenn sie auf eine Person zugehen und daraus kein neuer Kontakt entsteht.
Sie gehen einfach zur nächsten Person.

Das ist wie beim Fußball. Wer nur 5x auf’s Tor schießt und nicht trifft, ist unglücklich.

Wer 100x auf’s Tor schießt und 7x trifft, ist 7x erfolgreich – und läuft wieder auf’s Tor zu.

Es ist ja (vermutlich) nicht so, dass Sie andere Menschen nicht leiden können. Sie tun sich einfach nicht so leicht damit, auf andere zuzugehen.

Aber auch wenn es nicht ganz so leicht ist, ist es trotzdem immer noch möglich!

Vernetzen Sie sich und gehen Sie als introvertierte Person auf Menschen zu, die ebenfalls ruhig sind

3. Erkennen Sie Ihre Supermacht: Das Zuhören

Als introvertierte Führungskraft verfügen Sie über die Fähigkeit, zuzuhören und die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter zu verstehen.

DAS IST UNBEZAHLBAR!

Nutzen Sie diese Fähigkeiten, um eine Atmosphäre des Vertrauens und Offenheit zu schaffen.

• Seien Sie präsent und zeigen Sie echtes Interesse an den Menschen um Sie herum. Das wird nicht nur Ihr Team stärken, sondern auch Ihr eigenes Verständnis vertiefen.
• Unterdrücken Sie bei Gesprächen den Drang, sofort zu antworten. Nehmen Sie sich Zeit, um Informationen zu verarbeiten und über Ihre Antworten nachzudenken. Nutzen Sie diese Eigenschaft, um sich bewusst Zeit zu nehmen, bevor Sie reagieren. Dadurch können Sie bessere und fundiertere Entscheidungen treffen.
• Ihre Supermacht des Zuhörens ermöglicht es Ihnen, ein tieferes Verständnis für die Stärken und Handlungsbereiche Ihres Teams zu entwickeln. Sie erkennen die Potenziale und Talente einzelner Teammitglieder und wissen, wie Sie ihre Fähigkeiten optimal einsetzen können. Sie fördern ihre persönliche und berufliche Entwicklung, indem sie ihnen zuhören und sie ermutigen, ihr Bestes zu geben.
• Extrovertierte sprechen oft viel zu schnell selbst – und bemerken erst später, dass sie durch ihre überschnelle Reaktion ihrem Gegenüber gar nicht wirklich zugehört haben.

Das mit der Supermacht meine ich wirklich so.

Die meisten Menschen, die sehr viel reden, kriegen sehr wenig von anderen mit.

Dieses Problem haben Sie nicht! Nutzen Sie Ihre Fähigkeit, Dinge mitzubekommen!

Sehen Sie Ihre Stärke als Stärke!

4. Delegieren Sie Aufgaben

Ihr Team ist Ihre Stärke!

Delegieren ist wie ein Tanz. Nehmen Sie Ihren Mitarbeiter an die Hand und führen Sie sie auf den Weg zum Erfolg.

• Dank Ihrer Fähigkeit zuzuhören und sich in andere Menschen einzufühlen, erkennen Sie deren Talente und Fähigkeiten. Sie geben ihnen die Verantwortung, ihre Stärken zu entfalten.
• Das hat zur Folge, dass  bessere Leistungen erbracht werden.

Delegieren bedeutet nicht, die Kontrolle zu verlieren, sondern Effizienz zu gewinnen.

Keine Führungskraft kann alles alleine schaffen.

Übergeben Sie die Aufgaben, die nicht Ihren Stärken entsprechen, an Ihr Team. Damit können sie sich auf strategische Entscheidungen und wichtigere Projekte konzentrieren.

Zudem schaffen Sie damit Raum für neue Ideen und Innovationen, die das Unternehmen voranbringen. Gleichzeitig ist dies ein Akt der Wertschätzung.

Fördern Sie Ihre Mitarbeiter dabei, ihre Themen in Besprechungen eigenständig vorzustellen. Das motiviert!

Lassen Sie Ihren Mitarbeitenden den Vortritt, damit sie zeigen können, was sie drauf haben. Der Erfolg fällt dadurch auch auf Sie zurück! 

In Teams mit (zu) extrovertierten Führungskräften glänzt meistens nur die Führungskraft – weil sie im Rampenlicht steht, selbst wenn die Leistung durch ihr Team erbracht wurde.

Falls Sie wissen möchten, wie Sie besser delegieren, dann finden Sie in diesem Online-Kurs zur Delegation konkrete Tipps und Delegationsmethoden: https://www.targetter.de/delegation-online-training/

Delegiere Sie Aufgaben und fördern Sie Ihre Mitarbeitenden

5.Erweitern Sie Ihre Komfortzone als Introvertierte(r) – aber langsam

Erweitern Sie Ihre Fähigkeiten, Themen und Menschen anzusprechen!

Das Delegieren von Aufgaben darf nicht dazu führen, dass Sie sich in Ihr Schneckenhaus zurückziehen.

Ihre Gespräche im Team sollten im Gegenteil dazu führen, dass sie Ihnen Selbstbewusstsein im Umgang mit anderen bringen.

• Der Weg zur Erweiterung Ihrer Komfortzone beginnt mit kleinen Schritten.
• Suchen Sie nach Aufgaben oder Projekten, die leicht außerhalb Ihrer gewohnten Tätigkeiten liegen. Und bei denen Sie mit neuen Menschen in Kontakt kommen.
• Sobald Sie sich langsam an neue Herausforderungen gewöhnt haben, bauen Sie Vertrauen in Ihre Fähigkeiten auf. Sehen Sie die Erfolge, dass Sie wieder einen Menschen mehr kennen. 

Außerdem könnten Sie in Führungskräfte-Runden aktiver werden. Dann werden diese nicht nur von Alphatieren dominiert, sondern auch von Führungskräften, die zuhören können. Die meisten anderen Führungskräfte werden Ihnen dafür dankbar sein!

Ein Ninja-Tipp für Introvertierte in Besprechungen:

Machen Sie in Besprechungen regelmäßig Zusammenfassungen, moderieren Sie das Gespräch und stellen Sie gute Fragen.

Damit werden Sie wahrgenommen.

Sie liefern wichtige Beiträge, ohne selber viel dabei zu sprechen.

Je öfter Sie das machen, desto eher trauen Sie sich, Ihre Beiträge einzubringen.  

Und feiern Sie Ihre Erfolge: Jedes Mal, wenn Sie einen Schritt außerhalb Ihrer Komfortzone gemacht haben, feiern Sie diesen Erfolg. Belohnen Sie sich selbst für Ihre Courage und Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln. Die Anerkennung Ihrer Fortschritte wird Ihnen zusätzliche Motivation geben, um Ihre Komfortzone weiter zu erweitern.

Introvertiert zu sein, ist eine Stärke.

Nutzen Sie sie und versuchen Sie nicht, eine mittelmäßige, extrovertierte Führungskraft zu werden.