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6 Homeoffice Tipps für Führungskräfte – Produktiver und effektiver führen

6 Homeoffice Tipps für Führungskräfte

Ob Mitarbeiter oder Führungskraft – im Homeoffice müssen und können wir anders agieren, als im Büro. Nein, es geht mir nicht um das Arbeiten im Jogginganzug, sondern darum, wie wir mit unserer Zeit umgehen.

6 Tipps, die Führungskräfte im Homeoffice effektiver machen

  1. Legen Sie eine Tages- und Wochenroutine fest
  2. Investieren Sie 1 – 4 Stunden pro Woche in strategisches Denken
  3. Nutzen Sie 1 – 2 Stunden pro Woche für persönliche Weiterbildung
  4. Nehmen Sie an maximal 4 Dailys pro Tag teil
  5. Führen Sie situativ mehr (kurze) Einzelgespräche
  6. Führen Sie 4 Telefonate pro Woche zur Netzwerkpflege

Auch als Führungskraft können Sie enorm davon profitieren, dass Sie im Homeoffice wesentlich flexibler arbeiten können. Sie sparen Fahrtzeit und können Besprechungen effektiver und kürzer halten. Wenn Sie die gewonnene Zeit dann für die Dinge nutzen, die Sie schon seit Jahren vor sich herschieben, wie zum Beispiel die Pflege Ihres Netzwerks oder Ihre eigene Weiterbildung, dann ist die Führung aus dem Homeoffice auch für Sie ein Glücksfall.

Sehen wir uns an, wie Sie die 6 Tipps für Führungskräfte umsetzen können.

1. Legen Sie eine Tages- und Wochenroutine für Ihre Führungsarbeit im Homeoffice fest

Diesen Tipp haben Sie vermutlich schon unzählige Male gelesen und hoffentlich auch verinnerlicht.

Falls Sie im „normalen“ Büroalltag eine Routine hatten, so sollten Sie auch im Homeoffice eine haben.

Aber die Homeoffice-Routine sollte sich stärker daran orientieren, wie Sie optimal und effektiv arbeiten!

Angenommen, Sie sind ein Frühaufsteher und können zwischen 6 und 7 Uhr am besten kreativ arbeiten. Dann tun Sie das!

Sie sind Langschläfer? Dann beginnen Sie Ihren Tag eben einfach später. Vielleicht stehen Sie um 8.45 Uhr auf, nehmen an zwei Dailys (kurzen Besprechungen im Team von maximal 15 Minuten Dauer) um 9.00 und um 9.15 Uhr teil, und beginnend dann Ihren Tag. Auch ok.

Legen Sie für sich selbst eine Tages- und Wochenroutine fest, die sowohl mit Ihrem persönlichen Biorhythmus als auch den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter, Kunden, Vorgesetzten, etc. im Einklang steht.

Sie sind besonders kreativ, wenn Sie eine Stunde Sport machen? Dann tun Sie das. Selbst wenn es zwischen 11 und 12 Uhr ist. Sie holen die Zeit ja später wieder rein.

Wenn Ihr Team andererseits weiß, wann Sie auf jeden Fall zu erreichen sind, dann ist alles in bester Ordnung. Besser, als in den Phasen im Büro, in denen Sie von einer (sinnlosen) Besprechung in die nächste gehetzt sind und Ihre Mitarbeiter Sie gar nicht zu fassen bekommen haben.

2. Investieren Sie 1 – 4 Stunden pro Woche in strategisches Denken

Führungskraft sein bedeutet, Führung zu übernehmen.

Und Führung bedeutet, sowohl das kurz- als auch das langfristige Ziel im Blick zu haben.

Welche Führungskraft kommt im Büro dazu, die Türe zuzumachen und zwei Stunden pro Woche konzentriert darüber nachzudenken, welche strategischen Entscheidungen dem Team, der Abteilung, dem Unternehmen in drei Jahren zu einem erheblichen Vorteil verhelfen werden?

Auf den unteren und mittleren Führungsebenen nahezu keine.

Weil der Meetingmarathon dies unmöglich macht (dazu mögen Ihnen meine Artikel „Werfen Sie Leute aus der Besprechung“ und „Effektive Meetings statt Laberrunden“ gefallen)

Im Homeoffice wiederum ist es leicht, sich diese Zeit zu nehmen.

Planen Sie beispielsweise zweimal wöchentlich jeweils eine Stunde für ein strategisches Thema ein.

Als festen Termin in Ihrem Kalender. Schalten Sie das Telefon in den Flugmodus, schließen Sie Ihr E-Mail-Postfach, machen Sie Slack zu.

Und tun Sie im Homeoffice endlich einmal wieder das, was Ihrer Führungsrolle entspricht.

3. Nutzen Sie 1 – 2 Stunden pro Woche für persönliche Weiterbildung

Die persönliche Weiterbildung von Führungskräften ist leider ebenfalls ein stark vernachlässigtes Thema.

Klar, manche Führungskraft denkt, sie sei als Super-Leader geboren worden. Wenn diese jedoch seit 7 Jahren als Teamleiter von drei Personen agiert, ist dies eher eine Illusion als Realität.

Alle anderen wissen, dass sie als Führungskraft immer Verbesserungspotential haben.

So, wie ein Supersportler, eine Olympiasiegerin, ein Weltmeister ständig daran arbeitet, sich selbst zu verbessern.

Im Homeoffice können Führungskräfte dank inzwischen immer besserer Online-Trainings problemlos kontinuierlich an ihren Fähigkeiten arbeiten. Ohne Reisezeiten, ohne Abwesenheit vom Arbeitsplatz, dafür mit der Möglichkeit, ein doch nicht passendes Training nach 15 Minuten abzubrechen.

Ganz ehrlich: Wenn Sie die Zeit im Homeoffice nicht dazu nutzen, sich selbst weiterzubilden, dann ist dies eine vertane Chance.

Nicht nur für Sie selbst, sondern auch für Ihre Mitarbeiter, die Sie durch Ihre Weiterbildung besser führen könnten.

Ob man Führungsfähigkeiten auch online erlernen kann, behandelt mein Artikel „Online-Trainings für Führungskräfte: Vorteile gegenüber Seminaren vor Ort“.

Drei Beispiele von aktuell besonders beliebten Online-Seminaren für Führungskräfte, die sie im Homeoffice besuchen können:

Auch im „All-Inclusive-Paket für Führungskräfte“ erhältlich.

4. Nehmen Sie an maximal 4 Dailys pro Tag teil

Dailys, die täglichen, 15-minütigen Gespräche, in denen jedes Teammitglied kurz berichtet:

  1. Was ich gestern erreicht habe
  2. Was ich heute geplant habe
  3. Womit ich Schwierigkeiten habe und Hilfe benötige

sind inzwischen in vielen Unternehmen zum Standard geworden. (Hier gibt es eine ausführliche Beschreibung zu Dailys)

Und bei allen virtuellen Teams, in denen die Mitarbeiter weit verstreut oder im Homeoffice arbeiten, sind sie Pflicht.

Vielleicht auch nur jeden 2. Tag, aber sie sind notwendig. Es sei denn, das Team arbeitet gar nicht wirklich zusammen – dann sind sie vermutlich überflüssig.

Dailys gibt’s sowohl für das eigene Team, zu dem man gehört, als auch für diverse Projekte.

Und das kann dazu führen, dass Sie als Führungskraft jeden Morgen 8 Dailys haben. Alle zu ähnlichen Zeiten. Dann wird aus der eigentlichen Idee, einmal morgens ein kurzes Update zu haben, eine lange Reihe an intensiven Terminen – die die ersten zwei Stunden Ihres Tages fressen.

Natürlich besteht die Grundidee des Daily darin, dass alle Mitglieder des Teams oder des Projekts anwesend sind.

Aber diejenigen, die diese Idee konzipiert haben, dachten dabei vor allem an die Teammitglieder und deren Update über den aktuellen Arbeitsfortschritt. Sie hatten weniger die Führungskraft im Sinn, die an 10 Projekten beteiligt ist.

Deswegen sollten Sie sich als Führungskraft die Freiheit nehmen, Ihre Daily’s zu limitieren. Maximal 4 könnte ein solches Limit sein.

5. Führen Sie situativ mehr (kurze) Einzelgespräche

Kommen wir zur eigentlichen Führungsaufgabe, die auch im Homeoffice darin besteht, die eigenen Mitarbeiter zu führen, entwickeln, unterstützen.

In der idealen Welt können wir – auch im Büro – mit jedem Mitarbeiter jeden Tag ein kurzes, persönliches Gespräch führen. Außerhalb von Daily und Co. wohlgemerkt. Ein persönliches Gespräch, in dem wir mitbekommen, wie der Mitarbeiter gerade so drauf ist. Und eine Gelegenheit, beispielsweise kurz auf dessen Fortschritte bei seiner Weiterentwicklung einzugehen, wenn uns etwas positiv oder kritisch aufgefallen ist.

Solche Gespräche dienen auch generell der Beziehungspflege – und wenn ich weiß, dass ein Kind des Mitarbeiters demnächst Abitur machen soll, dann frage ich auch einmal danach. Ein Mitarbeiter ist ein Mensch. Keine Ressource.

In der Realität kommt es leider viel zu selten vor, dass Führungskraft und Mitarbeiter täglich oder zumindest wöchentlich tatsächlich persönlich miteinander sprechen. Das hat unterschiedlichste Gründe. Von mangelnder Verfügbarkeit durch Meetingmarathons, über räumliche Distanz, bis hin zu Problemen, in einem Großraumbüro offen zu sprechen. Da man den Mitarbeiter aber nicht für 5 Minuten in das Büro der Führungskraft einbestellen möchte – falls die Führungskraft überhaupt ein Büro hat – bleibt dieses Gespräch aus.

Im Homeoffice wird dieser regelmäßige, kurze Kontakt viel einfacher!

Wir können jeden Tag ein paar Minuten mit unseren Mitarbeitern telefonieren – und kein anderer bekommt es mit.

Vielleicht wundern sich Ihre Mitarbeiter am Anfang und fühlen sich kontrolliert.

Wenn Sie aber bewusst darauf achten, dass Sie nicht kontrollieren, sondern den persönlichen Kontakt pflegen, werden Mitarbeiter diese Angst verlieren.

Passen Sie die Frequenz Ihrer Führungsgespräche aus dem Homeoffice an Ihre Mitarbeiter an. Manche sind glücklich, wenn Sie nur einmal monatlich anrufen. Andere freuen sich jeden Tag auf die fünf Minuten mit Ihnen. Hier spielt auch das Prinzip der situativen Führung hinein, das ich hier ausführlich beschrieben habe: Situative Führung – Definition und Beispiele

Sehen Sie die Möglichkeit der kurzen Telefonate (vorzugsweise Video-Telefonate) bei der Führung im Homeoffice als riesige Chance, Ihre Führungseffektivität deutlich zu steigern und den Kontakt zu ihren Mitarbeitern besser zu pflegen, als es im Büro möglich ist.

Um es klar zu sagen: Die Häufigkeit der Gespräche wird davon bestimmt, was für Ihre Mitarbeiter am besten ist, und nicht davon, wie gerne Sie mit einzelnen Personen telefonieren!

6. Führen Sie 4 Telefonate pro Woche zur Netzwerkpflege

99 von 100 Teilnehmern meiner Führungskräfte-Seminare klagen darüber, dass sie viel zu wenig Zeit in die Pflege ihres Netzwerkes investieren.

Kaum jemand bezweifelt den Wert eines gut gepflegten beruflichen Netzwerks, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens. Aber kaum jemand betreibt dies nachhaltig.

Vertriebsmitarbeiter und Mitglieder des Vorstands oder der Geschäftsführung sind hier am ehesten aktiv.

Die drei Hauptgründe, die mir genannt werden, warum man sein Netzwerk nicht pflegt:

  • Keine Zeit
  • Unsicherheit, ob „der andere“ überhaupt mit einem sprechen möchte
  • Unklarheit, worüber man sprechen soll

Ich habe gute Nachrichten für Sie!

All diese drei Hauptgründe sind bei der Führung im Homeoffice irrelevant geworden.

Ihr Netzwerk wird bereits dann gestärkt, wenn Sie nur ein einziges, 15-minütiges Telefonat pro Woche führen. Und jetzt sagen Sie mir nicht, dass Sie diese 15 Minuten nicht haben.

Ganz ehrlich gab es noch nie eine bessere Zeit, wie während der Corona-Krise, um den Kontakt zu Menschen zu pflegen, die man schon sein Monaten oder Jahren nicht mehr gesprochen hat.

Es gibt 2020 und 2021 immer ein Thema, über das man mit jedem sprechen kann: Den Umgang mit der Krise.

Würden Sie sich nicht freuen, wenn ein alter Kontakt Sie nach 5 Jahren anruft und ganz ehrlich fragt „sag mal, wir haben ja seit Ewigkeiten nicht mehr miteinander gesprochen und ich habe mich gefragt, wie Du und Dein Unternehmen so durch die schwierige Zeit kommen“?

Ja, es muss ehrliches Interesse sein. Das gilt bei der Pflege eines Netzwerks immer.

Aber leichter als heute war es in meinen Augen noch nie!

Planen Sie daher in Ihren Wochenplan einfach 4 Gespräche ein, um Ihr Netzwerk zu pflegen.

Am besten nehmen Sie sich in der ersten Woche eine Stunde Zeit, um eine Shortlist aufzustellen. Wählen Sie 10 – 20 Namen aus, die Sie als erstes kontaktieren. Und dann legen Sie los.

Fazit Homeoffice Tipps für Führungskräfte

Mit den Tipps zur Führung im Homeoffice werden Sie nicht nur effektiver und produktiver führen, Sie tun gleichzeitig – durch Fortbildung – etwas für Ihre eigene Weiterentwicklung und – durch die Pflege des Netzwerks – für Ihre Zukunft.

Dass Ihre Mitarbeiter davon profitieren steht ohnehin außer Frage.

Also, legen Sie los. Machen Sie Ihren „Stundenplan“ für Ihr Homeoffice.

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Toller Kurs! Besonders gut haben mir die Tipps zum Arbeiten im Homeoffice gefallen. Wieder ein Volltreffer. 

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