Planet Erde – 18.03.2020
Ich gestehe ganz offen, dass ich seit Freitag letzter Woche (Freitag der 13.) fast fünf Tage lang einen ziemlichen Durchhänger hatte. COVIT19 und ein massives Feuer in Sichtweite unseres Hauses bei 80 km/h-starken Winden machen auch einen Daueroptimisten wie mich etwas mürbe.
Doch um aus einem Tief herauszukommen, muss man etwas handeln.
Sonst bleibt man nämlich stecken.
Während die Länder Tag für Tag die Bewegungsfreiheit der Bürger weiter einschränken, arbeiten immer mehr Menschen im Home-Office.
Dazu habe ich zwei Artikel geschrieben:
- Erzwungenes Home-Office für alle – Führung in der Krise
- Führung in Zeiten des Corona-Virus [Leadership in Krisenzeiten]
Krisen als Bewährungsproben – für Mensch und Führungskraft
Echte Krisen sind Bewährungsproben für uns alle. Für jeden einzelnen Menschen. Für jede Führungskraft.
Und um eine Krise zu bewältigen, ist jeder Mensch wichtig. Wir sehen, wie das verantwortungslose Handeln einzelner (Hamsterkäufe führen zur selbsterfüllenden Prophezeiung des zeitweisen Warenmangels) eine ganze Gesellschaft beeinflusst.
Doch in Krisen kommt es auch darauf an, was die Personen tun, die besondere Verantwortung haben.
Die Führungskräfte.
In Zeiten maximaler Unsicherheit suchen wir Halt. Orientierung. Irgendwas zum Festhalten.
Und daher blicken wir zu unseren Führungskräften.
Manchmal blicken wir dann ins Leere, weil sich die Führung versteckt. Weil sie selbst nicht weiss, was sie tun soll.
Das ist verständlich.
Das ist menschlich.
Wer bei 2 Windstärken Segeln gelernt hat und bei all seinen Segeltörns maximal 4 Windstärken erlebte, wird bei Windstärke 10 nicht wirklich souverän handeln.
Da kann man ihnen gar keinen Vorwurf machen. Zumindest, solange sie das selbst erkennen. Wer keine Ahnung hat und dennoch das Kommando führen will, riskiert im schlimmsten Fall das Leben aller. Das darf nicht sein.
Krisen offenbaren Führungstalente
Unternehmen suchen kontinuierlich nach Führungstalenten.
Es gibt aufwändige Screening-Prozesse, Performance Analysen, Assessment Center (ja, gibt es nach wie vor), und vieles weitere.
Manche dieser Verfahren funktionieren auch relativ gut.
Doch jetzt, während dieser Krise, können Sie die wahren Führungstalente in Ihrem Unternehmen erkennen.
Die Menschen, die auch ganz ohne Führungsrolle in Führung gehen.
Die Zuversicht verbreiten und ruhig handeln.
Die anderen zuhören, Sorgen aufgreifen, die richtigen Prioritäten setzen.
Die weder Panik machen, noch alles auf die leichte Schulter nehmen.
Wenn Sie in den nächsten Wochen genau hinsehen, dann werden Sie eine ganze Reihe an zukünftigen Führungskräften identifizieren, für die Sie danach kein Assessment Center mehr brauchen.
Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien, Kollegen, Freunden, dass Sie gesund durch diese COVID19-Krise kommen.
Und wenn Sie danach entscheiden, wer sich als Führungskraft eignet, dann wählen Sie die Menschen aus, die sich in dieser Krise – unabhängig von ihrem Titel – bewiesen haben.
Ach ja…
Wenn Sie zwischendurch mal einen miesen Tag haben und alles zuviel wird, dann denken Sie daran, dass auch das wieder vorübergeht.
„Jeder Tag über der Erde ist ein guter Tag“ singt Pitbull in „Time of our Lives“. Da hat er Recht.
Und ich hätte nie gedacht, dass ich jemals einen Blogartikel über Führungskräfte schreibe, in dem ich auf Pitbull verweise 😉